49 Extra-Tage: Jelmoli bleibt auf 3 Etagen vom 03. Januar 2025 bis 28. Februar 2025 geöffnet
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Jelmoli Backstage

Jelmoli Backstage

Unsere neue Interview-Serie "Jelmoli Backstage" gewährt faszinierende Einblicke hinter die Kulissen des Zürcher Glaspalastes. Im Fokus stehen dabei die Menschen, die jeden Tag für Jelmoli ihr Bestes geben: die Mitarbeiter*innen aller Abteilungen und Bereiche. Wie gestalten wir gemeinsam das Dernière-Jahr? Wie haben sich Aufgaben und Herausforderungen verändert? Wie unterstützen wir uns gegenseitig? Was wünschen wir uns für die Zukunft und Welche Erinnerungen an Jelmoli werden für immer bleiben? Das und vieles mehr erfahren Sie bei "Jelmoli Backstage".

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Was macht ihr bei Jelmoli?

Anabele Da Silva (AD): Ich leite in Otelfingen das Supply Chain Team. Wir sind für den gesamten Warenfluss zuständig. Wir geben Bestellungen ein, kontrollieren die Termine der Wareneingänge und machen Extrabestellungen.
Karl Nevrala (KN): Ich bin verantwortlich für einen reibungslosen Warenfluss innerhalb des Unternehmens. Mein Team sorgt dafür, dass unsere Produkte bei der Anlieferung kontrolliert und ausgezeichnet werden und liefert täglich Ware von Otelfingen nach Zürich.

Was ist im Zusammenhang mit der Schliessung Jelmolis die grösste Herausforderung in eurem Job?

AD: Die grösste Herausforderung ist, die Vereinfachung der Prozesse voranzutreiben, während gleichzeitig die vorhandenen Ressourcen optimiert werden müssen. Der Abbau einer so grossen Institution bedeutet, dass wir mit immer weniger Mitteln und Personal effizienter arbeiten und neue Wege finden müssen, um die Arbeitsbelastung zu schaffen und weiterhin gute Arbeits-Ergebnisse zu erzielen.
KN: Einerseits das operative Geschäft trotz der bevorstehenden Schliessung aufrecht zu erhalten und anderseits und viel wichtiger, die freiwerdenden Ressourcen unserer Mitarbeiter*innen neu einzuplanen und wo nötig, zu unterstützen, sich neu zu positionieren.

Wie hat sich euer Aufgabenbereich im letzten Jahr verändert? Welche neuen Aufgaben fallen an? Welche fallen weg?

AD: Im letzten Jahr hat sich mein Aufgabenbereich deutlich verändert. Durch die Vereinfachung der Prozesse sind viele administrative Aufgaben weggefallen. Gleichzeitig musste ich mich auf neue Herausforderungen konzentrieren, wie die Optimierung von Arbeitsabläufen und die Anpassung an ein sich ständig verkleinerndes Team. Leider mussten wir uns von einigen Mitarbeitenden frühzeitig verabschieden, was zusätzliche Verantwortung und Aufgabenverteilung erforderte. Mein Fokus liegt nun in der täglichen Prozessvereinfachung und Effizienzsteigerung in meinem Team.
KN: Wir haben den Fokus von Perfektion auf Effizienz umgelegt. Mit dem Wissen, dass man nicht mehr für die «Ewigkeit» arbeitet, mussten wir viele Mitarbeitende daran gewöhnen, nicht mehr das 100+1 Prinzip anzuwenden, sondern sich auch mal mit 80/20 zufrieden zu geben. Wir haben unser Team über Jahre auf Perfektion getrimmt, der Wechsel in der Denkweise war nicht immer einfach zu vermitteln. Weggefallen ist sehr viel, zum Beispiel unser Online-Shop. Es ist schon sehr komisch mit anzusehen, dass so viel, was man in den Jahren zusammen aufgebaut hat, so langsam zurückgefahren wird, obwohl man nach wie vor überzeugt ist, dass es zur damaligen Zeit die richtigen Schritte waren.

Wie plant man einen Abbau / Rückbau einer Logistik-Abteilung? Wie muss man sich die Umsetzung vorstellen?

AD: Der Abbau beziehungsweise Rückbau einer Logistik-Abteilung erfordert eine sorgfältige Planung und enge Abstimmung mit den betroffenen Teams. Zunächst wird analysiert, welche Prozesse priorisiert und wie diese optimiert werden können, um den Betrieb so reibungslos wie möglich weiterzuführen. Dabei spielt die Unterstützung im gesamten Retouren-Prozess eine entscheidende Rolle. Wir müssen gleichzeitig alternative Lösungen für die verbleibende Logistik entwickeln, um den Warenfluss und die Rücksendungen effizient und korrekt zu gewährleisten.
KN: Das klingt einfacher als man denkt. Natürlich hat man Forecasts und Daten, aber die Realität ist oftmals nicht ganz den Listen entsprechend. Wir haben eine Planung, welche wir wöchentlich abgleichen und wo nötig Anpassungen vornehmen, damit der Betrieb bis zum Ende auch reibungslos weitergeht. Daneben müssen wir mit vielen Lieferanten und Partnern Lösungen finden, wie wir aus laufenden Verträgen aussteigen können. Zum Glück haben wir über die Jahre gute Beziehungen aufgebaut, so dass die Verhandlungen meistens nicht sehr schwierig sind, sondern eher von Wehmut begleitet.

Was passiert konkret in SC und Logistik nach dem 28. Februar – also wenn Jelmoli definitiv zu ist?

AD: Ab dem 1. März 2025 wird bei uns der Fokus darauf liegen, alle Prozesse systematisch herunterzufahren. Konkret bedeutet das, dass die Retouren der Waren an Lieferanten, wo dies so vereinbart wurde, organisiert und abgewickelt werden muss. Auch dabei ist Effizienz enorm wichtig. Gleichzeitig müssen Lagerbestände aufgelöst und die verbliebenen Warenströme abgewickelt werden. Danach folgt die Archivierung der Daten, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen korrekt dokumentiert und gesichert sind.
KN: Ja, für uns ist das noch nicht das Ende. Auch für uns ist die Retourenabwicklung zentral. Ferner muss das Logistikzentrum abgabefertig aufgeräumt werden. Und bereits heute sind wir daran, das ganze Inventar verkaufen. Voraussichtlich Ende April 2025 werden wir auch in Otelfingen die Tore definitiv schliessen.

Was nehmt ihr aus all den Veränderungen mit? Was ist euer grösstes Learning? Was könnt ihr der ganzen Situation Positives abgewinnen?

AD: Aus all den Veränderungen nehme ich vor allem die Bedeutung von starkem Teamgeist im SCA und der Logistik mit. Die enge Zusammenarbeit in Otelfingen hat gezeigt, wie wichtig Kooperation und gegenseitige Unterstützung in herausfordernden Zeiten sind. Mein grösstes Learning ist, dass wir gemeinsam auch schwierige Situationen meistern können, wenn wir als Team zusammenhalten und flexibel bleiben. Positiv an der Situation ist, dass wir durch diese Herausforderungen neue Wege gefunden haben, effizienter und stärker als zuvor zu arbeiten.
KN: Ich nehme mit, dass es sich lohnt, wenn man Mitarbeitenden fördert und Ihnen Vertrauen schenkt. Es zeigt sich jetzt, dass wir ein sehr loyales Team haben. Wir haben praktisch keine Fluktuation. Das Team arbeitet immer noch zu 100% motiviert und stellt sich gemeinsam den neuen Herausforderungen. Es ist schön zu sehen, dass die Performance nicht nachgelassen hat und die Verlässlichkeit immer noch da ist. Ausserdem haben wir unsere Mitarbeiter*innen zusätzlich fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Wir haben viele Spezialisten in Navision und Datenmanagement ausgebildet. Mit diesem wertvollen Know-how ist es einfacher einen neuen Job zu finden.

Welche Rolle spielen eure Teams dabei, all diese Veränderungen zu tragen? Was möchtet ihr euren Teams sagen?

AD: Mein Team spielt eine zentrale Rolle dabei, all diese Veränderungen zu tragen. Ohne den Einsatz, die Flexibilität und den Zusammenhalt jedes Einzelnen wäre es unmöglich gewesen, die vielen Anpassungen erfolgreich umzusetzen. Besonders beeindruckend ist der unermüdliche Teamgeist, der uns in diesen Zeiten begleitet hat. Ich möchte meinem Team sagen, dass ich sehr stolz auf ihre Leistung bin und ihnen von Herzen für ihre Unterstützung und das gemeinsame Durchhalten danken möchte. Ihr Engagement hat den Unterschied gemacht und ich weiss, dass wir zusammen noch viel mehr erreichen können.
KN: Es hilft enorm, so starke Teams zu haben. Durch den Spielraum und die zugeteilten Verantwortlichkeiten bleibt auch nicht alles an den «Chefs» hängen. Auch ich möchte hier die Gelegenheit nicht verpassen, um Danke zu sagen. Es war mir eine Freude, um nicht zu sagen eine Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten. Vieles war nur möglich, dank eurem Einsatz und eurer Bereitschaft, die Extrameile zu gehen. Ich wünsche jedem einzelnen viel Glück für seine Zukunft.

Ganz im Sinne unseres Jahresmottos «Six floors of beautiful memories»: Welche Erinnerung an Jelmoli, an das Haus, die Mitarbeitenden, die Kund*innen werdet ihr mitnehmen?

AD: In diesem Sinne werde ich besonders die vielen spannenden Events in Erinnerung behalten, die ich im Laufe der Zeit bei Jelmoli miterleben durfte. Vor allem aber, sind es die lieben Kolleg*innen die ich kennenlernen durfte und die für mich weit mehr als nur Arbeitskollegen geworden sind. Viele von ihnen kann ich mittlerweile meine Freunde nennen, und das ist eine der wertvollsten Erinnerungen, die ich aus dieser Zeit mitnehmen werde.
KN: Mein Team hat mich in den Jahren, vor allem nach der Implementierung des neuen ERP, enorm unterstützt. Unsere Abteilung war enorm im Fokus. Oftmals haben wir gemeinsam bis in die Nacht hinein oder an Wochenenden gearbeitet, um unsere Ziele zu erreichen. Folgende Anekdote zeigt die grosse Loyalität: Als wir einfach zu viele Überstunden hatten, haben wir vorübergehend aufgehört an Wochenenden zu arbeiten. Nur mein Stellvertreter und ich waren vor Ort. Plötzlich ging die Tür auf und ein Mitarbeiter nach dem anderen erschien, um zu helfen! Sie wollten nicht einmal «badgen», sie seien hier als Freunde und um zu helfen, nicht um Arbeitszeit zu generieren (Liebes HR: Wir haben das natürlich nicht zugelassen 😊).
In meinen Anfängen wurde die Logistik am Rande der Unternehmung im fernen Otelfingen nur wahrgenommen, wenn etwas schieflief. Als ich die SCM-Organisation aufbauen durfte und die damaligen Assistenten des Einkaufs zu uns in die Organisation übernehmen konnte, waren viele davon abgeschreckt, den Arbeitsplatz von der Bahnhofstrasse an den Rand des Kantons nach Otelfingen zu verlegen. Am Anfang war der Widerstand enorm. Erst mit dem Übertragen von spannenden Aufgaben und dem Ausbau von Verantwortlichkeiten hat sich die Skepsis aufgelöst und es hat sich ein grosser Teamgeist zwischen den einzelnen Abteilungen entwickelt.
Auch beim Aufbau der EDI-Abteilung habe ich persönlich enorm viel gelernt. Das Thema wurde sehr stiefmütterlich behandelt, bevor wir enorm investieren und damit eine sehr produktive Abteilung aufbauen durften. Zuzusehen, wie die verschiedenen Prozessbeteiligten aus allen Unternehmensteilen zusammengewachsen sind hat sehr viel Spass gemacht.

Was ist euer persönliches Ziel bis Ende 2024?

AD: Mein persönliches Ziel bis Ende 2024 ist es, eine enge und gute Zusammenarbeit mit meinem Vorgesetzten und meinem Team zu gewährleisten. Ich möchte sicherstellen, dass wir gemeinsam alle Herausforderungen meistern und erfolgreich bis zum Ende zusammenarbeiten. Es ist mir wichtig, dass wir als Team das «Schiff» sicher bis zum letzten Hafen steuern und dabei unsere Ziele erreichen.
KN: Persönlich ist es mir ein Anliegen, für meine Teams bis zum Ende da zu sein. Für mich ist es wichtig, dass jeder, der das Unternehmen verlassen muss, fit für den Arbeitsmarkt ist. Zum Glück macht Jelmoli als Organisation schon sehr viel. Ich sehe da meine Aufgabe eher im zwischenmenschlichen Bereich oder im Aktivieren meines Netzwerkes, um Anschluss-Lösungen zu finden.

Herzlichen Dank fürs Mitmachen!

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Vorname und Name:

Eugenio Donno

Funktion:

Leitung Ladenbau, Visual Merchandising und Facility Management

Bei Jelmoli seit:

Dezember 2021

Was machst du bei Jelmoli? Wie sieht dein Tag aktuell aus?

Ich leite den Ladenbau, den technischen Dienst, das Visual Merchandising, die Dekoration und auch den Sicherheitsdienst. In meinem Alltag gibt es zwei Themen, welche mich immer beschäftigen. Zum einen die Schliessung, die ist für mich eigentlich ein Tagesthema, sei es bei der Kommunikation mit Lieferanten, beim Organisieren oder beim Trösten von jemandem. Der zweite Teil sind kurzfristige Aktionen, eher kleinere Aufträge wie zum Beispiel eine kaputte Tür, eine Fläche, die umgestellt wird, oder ein Auto, das auf die Fläche muss. Ich lasse mich aber gerne jeden Tag überraschen, was in so einem grossen Haus alles passieren kann.

Was ist im Zusammenhang mit der Schliessung Jelmolis die grösste Herausforderung in deinem Job?

Die grösste Herausforderung für mich besteht darin, eine Planung für etwas zu erstellen, was so noch nie geplant wurde. Eine Schliessung anzukünden und diese dann zwei Jahre zu planen ist anspruchsvoll. Auch die Umsetzung, alle Abteilungen zu involvieren und die Details versuchen zu berechnen. Es geht darum einen Weg zu finden, um das Ganze machbar zu machen. Ein Beispiel: Wir werden in zwei Tagen die ganze Fläche umstellen, wenn wir Anfang 2025 von sechs auf drei Etagen reduzieren, inklusive dem FOOD MARKET. Das bedeutet, dass wir die Ressourcen in diesen zwei Tagen so nutzen müssen, dass die ganze Ware verschoben werden kann. Dabei beginnen wir mit der Flächenplanung und gehen bis zur Personalplanung vor. Meine Planung basiert auf einem Drei-Stunden-Takt, bei der ich definiere, was in diesen drei Stunden passiert. Dieser Ablauf muss genaustens durchgeplant sein, damit es in so kurzer Zeit überhaupt leistbar ist. Zwei Schichten, zwei Teams in der ersten Schicht, zwei Teams in der zweiten Schicht, etwa 14 Stunden insgesamt an einem Tag, zwei Tage lang. Die Idee ist, dass jedes Team seinen eigenen zugeteilten Lift hat. Solche strikten Regeln müssen eingehalten werden, damit es funktionieren kann.

Wie hat sich dein Aufgabenbereich im letzten Jahr verändert? Welche neuen Aufgaben fallen an? Welche fallen weg?

Der Aufgabenbereich ist vielfältiger und breiter geworden. Ich kümmere mich heute um Dinge, welche ich früher nicht auf dem Radar hatte, wie zum Beispiel das Thema Reinigung. Was fast komplett weggefallen ist, sind Bauprojekte. Als ich im Jelmoli angefangen habe, haben wir die Damenabteilung sowie die Herrenwäsche umgebaut, etwas Neues kreiert und das machen wir nicht mehr. Wir bauen jetzt nur noch um, wenn es notwendig ist oder wenn etwas wegfällt. Zum Beispiel wenn ein Mieter auszieht, wie die Breitling Bar Anfang Jahr. Das bedeutet den Boden und die Beleuchtung auszubauen sowie Gipser- und Malerarbeiten zu koordinieren. Das riesige Spektrum mit dem Visual Merchandising und der Dekoration, welches auf der einen Seite vergleichbar ist mit dem Ladenbau, weil es eine kreative Arbeit ist und eine Projektarbeit. Denn schlussendlich ist jede Kampagne mit einem Bauprojekt vergleichbar. Auch dort gibt es eine Zeitplanung, Bestellungen und so weiter. Aber es ist nicht so langfristig wie der Ladenbau. Beim Technischen Dienst habe ich einen sehr erfahrenen Leiter und bin dementsprechend eher am Rand involviert. Ein anderes Thema, welches ich sehr spannend finde, ist der Sicherheitsdienst. Ihre Arbeit mitzuverfolgen und vor allem die Detektiv-Arbeit zu beobachten, da fühle ich mich wie in einer Polizei Serie, mit all dem, was in so einem Haus passieren kann.

Was nimmst du aus all den Veränderungen mit? Was ist dein grösstes Learning? Was kannst du der ganzen Situation Positives abgewinnen?

Die Lernkurve ist immens. Ich hatte auch schon in der Vergangenheit Glück im Unglück immer wieder in Spezialprojekten mitarbeiten zu können und konnte somit immer grosse Schritte nach vorne machen. Dieses Projekt ist sehr viel steiler, die Vielfältigkeit im Grossen Ganzen, mit einem grossen Team und gleichzeitig verschiedenen Teams zu arbeiten. Ich möchte die Mitarbeiter*innen motivieren, dass sie einen guten Job machen für Jelmoli aber auch für sich selbst. Ich will sie mitreissen und das alles braucht Kraft. Ich musste zuerst verstehen und lernen, wie ich mit dem umgehen soll. In diesen Aspekten bin ich sehr gewachsen und kann sicher auch noch Neues lernen. Abgesehen davon, dass ich wegen der Schliessung von Jelmoli sehr traurig bin, gibt es auch positive Aspekte, wie das Schliessungsprojekt an sich. Die Arbeit, die ich habe und die Freiheit in der Gestaltung und Realisierung der Projekte, die ich bekomme, welche ich eigentlich schon seit Beginn hatte, schätze ich sehr.

Welche Rolle spielt dein Team dabei, all diese Veränderungen zu tragen? Was möchtest du deinem Team sagen?

Meine Teams sind meine rechte und linke Hand. Denn die Abteilungen würden ohne diese Menschen gar nicht existieren. Ich habe noch viele Ideen, aber diese mit jemandem aus meinem Team zu diskutieren macht es aus, diese Projekte und Kampagnen ausführen zu können. Wir haben eine Mitarbeiterin, welche mir Bilder aus der Vergangenheit von kreativen Arbeiten mit Mannequins, die mit zur Kampagne passenden Materialen aus dem Haus angezogen und geschmückt wurden und nicht kommerziell waren, gezeigt. Ich war so fasziniert von dieser Idee, dass ich sie mit ihr zusammen in einem Show Window Konzept wiedererwecken konnte. Wir haben verschiedene Themen und das Budget ausgesucht und haben das dann mit wenigen Vorgaben ins Team weitergegeben. Was das Team daraus gemacht hat, ist der völlige Wahnsinn und wunderschön. Einerseits habe ich gemerkt, wie die Zusammenarbeit im Team enger und tiefer wurde, andererseits die Fragestellung über die Themen und die Kreativität, jeder auf eine andere Art und Weise. Bei gewissen Themen war ich völlig erstaunt von den Ideen. Es war etwas komplett anderes, als ich mir vorgestellt habe, aber es war faszinierend. So merkt man, wie Menschen denken und was für eine Kreativität sie haben.

Jelmoli ist bekannt für seine Schaufenster: Was dürfen wir hier noch erwarten bis zur Schliessung?

Wir haben Ende August unsere «THANK YOU» Kampagne eröffnet und so wie es in der Tradition ist, eröffnen wir die Saison mit unserer neuen Kollektion und werden unsere Schaufenster nochmal richtig schmücken. Diese Kampagne ist ein Dankeschön an alle, an unsere Kund*innen, unsere Mitarbeiter*innen und auch unseren Marken. Wir werden auch unsere letzte Weihnachtskampagne haben. Da haben wir etwas Grosses vor: Jelmoli wird aufleuchten!

Was passiert mit dem ganzen Material / Inventar aus Deko und Ladenbau?

Wir sind ein nachhaltiges Unternehmen und deshalb haben wir begonnen unser Material in verschiedenen Deko-Sales zu verkaufen. Uns geht es vor allem darum, dass das ganze Dekomaterial und alle Möbel ein zweites Leben bekommen und nicht einfach in die Mulde fallen. Wir sind diesbezüglich auch schon auf unsere Mitbewerber zugegangen. Es wäre schade, all diese schönen Sachen einfach zu entsorgen. Sie sind in gutem Zustand und übrigens auch zu finden auf https://inventarverkauf.jelmoli.ch/ 

Ganz im Sinne unseres Jahresmottos «Six floors of beautiful memories»: Welche Erinnerung an Jelmoli, an das Haus, die Mitarbeitenden, die Kund*innen wirst du mitnehmen?

Das finde ich eine sehr schwierige Frage, ich habe sehr viel schöne Erinnerungen und weiss nicht, welche ich mir genau aussuchen soll. Für mich persönlich ist eine der schönsten Erinnerungen die Eröffnung der Flächen, welche wir umgebaut haben. Ich habe auch in der Vergangenheit Konzepte entwickelt, aber so detailreich wie Jelmoli ist niemand. Das macht alles noch besser. Jede Farbe, jeden Stein, jedes Material kann man aussuchen. Wenn ich in 30 Jahren meinen Enkelkindern von Jelmoli erzählen würde, dann, dass das eine meiner wildesten Zeiten war. Jelmoli ist einfach wild. Das ist positiv und negativ. Man bleibt nicht stehen. Im Jelmoli bewegt man sich immer. Es ist immer etwas los. Mental muss man immer aktiv sein, mit dem Fluss mitgehen und das zu einer Realisierung bringen.

Was ist dein persönliches Ziel bis Ende 2024?

Mein persönliches Ziel bis Ende 2024 ist es, dass wir gesamthaft mit den Leuten einen guten Abschluss machen können. Natürlich auch mit guten Umsätzen, aber mein Ziel ist es, dass wir die Mitarbeiter*innen motivieren können, dass sie bis zum Schluss mit einem guten Gefühl unseren Jelmoli verlassen können.

Herzlichen Dank fürs Mitmachen!




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Was macht ihr bei Jelmoli?

André Myburgh: Ich leite seit 2020 den Einkauf bei Jelmoli und darf damit das gesamte Sortiment unseres Hauses kuratieren und mitgestalten.

Daniel Sieber: Bei uns im Planning geht es im Allgemeinen darum, auf jede Saison hin in der richtigen Menge pro Marke einzukaufen und dabei insbesondere auch auf den besten Waren-Mix in Bezug auf allfällige Überhänge aus dem Vorjahr oder der Vorsaison zu achten.

Was ist im Zusammenhang mit der Schliessung des Warenhauses die grösste Herausforderung in euren Bereichen?

AM: Für mich war die grösste Challenge, das Team zusammenzuhalten und ihnen Mut zuzusprechen, dass wir nichtsdestotrotz gemeinsam noch viel Tolles schaffen können. Unser Einkauf für 2024 war zudem ein ganz anderer als üblich - inklusive Sonderposten, Gutschriften und vielem mehr. Für viele Einkäufer*innen war das Neuland, das sie so bis anhin in ihrem Tagesgeschäft nicht kannten. Aber auch diese neuen Herausforderungen und Aufgaben haben wir gemeinsam gemeistert. Bei Bekanntgabe der Schliessung des Warenhauses im Februar 2023 haben wir auch direkt Besuche bei Brands und Lieferanten veranlasst, um das Vertrauen in die Zusammenarbeit zu festigen und gemeinsam einen Weg zu finden, dass sie uns bis Ende 2024 begleiten. Sicherzustellen, dass wir das Haus und die Sortimente gemeinsam mit unseren Partnern so aufrecht erhalten können, wie sich das unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind, war eine grosse Herausforderung.

DS: Unser Arbeiten im Planning hat sich im Hinblick auf die Schliessung insbesondere dahingehend verändert, dass wir nicht mehr nur eine Abverkaufsquote von beispielsweise 70% anstreben, sondern im Endeffekt eine von 100%. Dass wir nicht einfach nur mit normalen Sortimenten planen, sondern partnerschaftlich mit Lieferanten Lösungen suche und auch Sonderposten oder Ware aus vergangenen Saisons miteinzuplanen. Denn irgendwann liquidieren wir, irgendwann müssen wir abschreiben. Das ist in dieser Situation nicht vermeidbar. Dazu war es wichtig, mit den Lieferanten über attraktive Angebote oder Beteiligungen am Bestand zu sprechen, damit wir die Abschriften tragen können. Die Herausforderung war es, hier einen Plan aufzustellen, an dem wir festhalten können. Der Plan steht seit Frühjahr 2023, er muss aber natürlich laufend justiert werden, damit schlussendlich zur Schliessung hin alles aufgeht. Mit allen Retourenabmachungen, Beteiligungen, mit den Einschätzungen, was Rabatte für einen Einfluss auf das Sortiment und den Abverkauf haben und vielem mehr ist das eine Gratwanderung.

AM: Die offene und direkte Kommunikation mit den Marken ist hierbei zentral. Wir haben die anstehenden Veränderungen immer transparent mit unseren Partnern besprochen und sie gleichzeitig dafür zu begeistern versucht, was wir als Jelmoli in diesem Jahr noch alles geplant haben. Unser Hauptfokus ist es, dass wir den Marken und ihrer Wertigkeit wie gewohnt gerecht werden - auch inmitten von Rabattierungen und Sonderangeboten. Deshalb haben wir für den Herbst / Winter reduzierte Vororder getätigt und ergänzen diese dann laufend mit Sonderposten, sodass das Image der Marke nicht darunter leidet. In unzähligen persönlichen Gesprächen haben wir es geschafft, für alle Lieferanten die optimale Lösung zu finden. Es macht uns enorm stolz, dass uns wirklich praktisch all unsere Partner loyal bis zum Schluss zur Seite stehen.

DS: Viele Brands sind im ersten Moment sehr erschrocken, als sie im Februar 2023 die Nachricht über die Schliessung des Warenhauses erhalten haben und wollten sich in einem ersten Reflex vielleicht auch aus unserem Haus zurückziehen. Aber nachdem wir uns mit ihnen zusammengesetzt haben und ihnen auch die damit einhergehenden Chancen aufzeigen konnten, wurde das sehr gut angenommen, eigene Ideen eingebracht und die Zusammenarbeit nochmals gestärkt.

Wie hat sich euer Aufgabenbereich im letzten Jahr verändert? Welche neuen Aufgaben fallen an? Welche fallen weg?

AM: Für Frühjahr / Sommer 2024 haben wir mehr oder weniger noch wie gewohnt eingekauft. Für Herbst / Winter 2024 musste der Einkauf die Kollektionen der Marken ganz anders anschauen und beurteilen. Die Vororder musste reduziert werden, für den Rest des Sortiments wurde vermehrt auf Nice-Price- und Sonderposten-Artikel gesetzt. Um dieses Angebot zu komplettieren, wurden punktuell auch noch neue Marken-Partner aufgenommen - immer mit dem Ziel, unseren Kundengruppen bis zum Schluss ein volles und abwechslungsreiches Sortiment bieten zu können.

DS: Das Einkaufsdenken- und verhalten wird sich im laufenden Jahr sicherlich noch weiter verändern. in den letzten Monaten von 2024 wird es vermehrt um Kategorien und immer weniger um Marken gehen. Das Planning-Team hat hier mit seinen Analysen und Auswertungen den Grundstein für die Sortimentsgestaltung gelegt. Aber das wird wie gesagt voraussichtlich im Spätherbst spürbar. Bis dahin sind wir mit den Pre-Orders wie gewohnt aufgestellt und haben tolle Neuheiten von all unseren Marken im Sortiment.

Was nehmt ihr auf all den Veränderungen mit? Was ist euer grösstes Learning?

AM: Wenn du zu deinen Lieferanten und Partnern eine gute Beziehung aufgebaut hast, kannst du in Situationen wie dieser auf ihre volle Unterstützung zählen. Das lässt sich sicher über den Einkauf hinaus auf alle Bereiche übertragen. Beziehungspflege ist das A und O. Die Branche ist klein, viele Partner kenne ich bereits 20 oder 30 Jahre. Es geht nicht nur um Textilien, es geht um Menschen. Es geht um Vertrauen, dass wir als Händler für ihre Marke alles tun und das Beste wollen.

DS: Rein inhaltlich ist eine solche Ausnahmesituation im Planning natürlich hoch interessant und eine spannende Herausforderung - leider zu einem traurigen Anlass. Andrés Aussage bezüglich Beziehungen zu den Lieferanten kann ich zu 100% unterschreiben. Aus Planning-Sicht ist es in so einer aussergewöhnlichen Phase zudem so, dass auch die internen Beziehungen zu Einkauf, Verkauf, Logistik und allen anderen Abteilungen nochmals intensiver werden. Praktisch täglich muss man gemeinsam neue Lösungen finden. Kommunikation und offene Absprachen sind also auch intern extrem wichtig.

Welche Rolle spielen euere Teams dabei, all diese Veränderungen zu tragen? Mit welchen Abteilungen arbeitet ihr am engsten zusammen? Wie unterstützt ihr euch?

AM: Im Team und teamübergreifend sind wir alle nochmals näher zusammengerückt – auch bis nach Otelfingen zu unserer Logistik und Supply Chain. Man bekommt immer direkt Unterstützung, «Gärtchendenken» gibt es nicht mehr und Grenzen wurden aufgelöst. Alle machen mit. Wenn es zu Abgängen kommt, was in der aktuellen Situation unvermeidlich ist, werden die anfallenden Aufgaben von allen gemeinsam gestemmt. Das ist sehr schön zu sehen.

DS: Die Hilfsbereitschaft hat stark zugenommen. Egal ob im Verkauf, Einkauf, in Otelfingen – alle wissen: Wir müssen flexibel sein. Diese Flexibilität ist unverzichtbar. Denn wir werden nicht mehr Mitarbeitende, im Gegenteil. Eine vorausschauende Planung ist auch hier extrem wichtig. Ich spüre viel Goodwill und Solidarität. Wir arbeiten alle auf das gleiche Ziel hin.

Ganz im Sinne unseres Jahresmottos "Six floors of beautiful memories": Welche Erinnerung an Jelmoli, an das Haus, die Mitarbeitenden, die Kund*innen werdet ihr mitnehmen?

AM: Eine ganz besondere Erinnerung, die mir immer bleiben wird, ist die Zeit, als wir aufgrund der Covid-Pandemie 2020 das Haus für mehrere Wochen schliessen mussten. Im Back-Office haben wir unermüdlich weitergearbeitet und die Zeit genutzt, um das Haus mit viel Liebe zu gestalten und für die Rückkehr unserer Kundinnen und Kunden bereit zu sein. Als wir die Türen dann endlich wieder öffnen durften, sind uns die Menschen wirklich fast in die Arme gefallen und haben sich bedankt. Die Freude war riesig, dass wir wieder für Zürich da sein konnten. Das war eine schöne Zeit.

DS: Als Stadtzürcher bin ich hier aufgewachsen und vor 50 Jahren mit dem Töffli vor dem Jelmoli herumgefahren. [lacht] Aus Kundensicht kenne ich Jelmoli als Zürcher Institution also schon ewig. Inhouse war es jetzt vergleichsweise eine sehr kurze Zeit, die ich bei Jelmoli verbracht habe. Ich schätze es aber sehr, dass wir hier sehr direkt sind. Man kann Dinge ansprechen und agil entscheiden. Diese Kultur gefällt mir.

Was ist euer persönliches Ziel bis Ende 2024?

AM: Das übergeordnete Ziel ist es, den Laden bis zum Ende hin optimal zurück bauen und dann sauber aussteigen zu können. Daneben ist es mir persönlich aber insbesondere wichtig, die Mitarbeitenden weiterhin bestmöglich zu unterstützen. Unsere Teams auf der Fläche leisten tolle Arbeit und es sind intensive Zeiten für alle. Wir müssen füreinander da sein, im Austausch bleiben und uns gegenseitig bis zum Schluss motivieren und unterstützen.

DS: Für mich geht es in die gleiche Richtung. Unser Haus als Warenhaus, als Laden wird sich zum Ende des Jahres hin verändern, das ist nicht vermeidbar. Ich persönlich gehe davon aus, dass es im November und Dezember nochmals einen Push für Jelmoli geben wird. Eine Welle, die durch Zürich gehen wird und die Menschen mobilisiert. Dann wird nochmals viel los sein. Dies alles gut zu steuern und die Nerven bis zum Schluss zu bewahren, das ist das Ziel.

Was macht ihr nach Jelmoli? Wo zieht es euch hin?

AM: Ich bin jetzt 40 Jahre im Handel und habe noch ein paar Jahre bis zum Ruhestand. Aber will ich den überhaupt? [lacht] Ich glaube nein. Mein Vater hat mir immer gesagt: Du musst dein Hobby zum Beruf machen. Das habe ich getan und das will ich nicht aufgeben. Ich habe mich in der Schweiz immer sehr wohl gefühlt, eventuell wird es mich aber auch wieder zurück nach Deutschland ziehen. Die Hauptsache ist für mich, dass ich wieder eine Aufgabe finde, bei der ich jeden Tag Freude habe, zur Arbeit zu gehen.

DS: Da ich erst 2023 zu Jelmoli gestossen bin, war es für mich immer klar, dass es eine begrenzte Zusammenarbeit ist. Bis Ende 2024 / Anfang 2025 werde ich das Einkaufs-Controlling als Interim Manager zu einem guten Ende führen. Danach kommen ganz bestimmt neue Projekte und Ideen.

Vielen Dank fürs Mitmachen, André & Dada!

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Vorname und Name:

Mila Burazor

Funktion:

Floor Management 2. Etage, Damenmode, -wäsche, -schuhe & Kinderwelt

Bei Jelmoli seit:

Spätsommer 2022

1. Was machst du bei Jelmoli?

Als Floor Managerin darf ich den reibungslosen Betriebsablauf im Verkauf auf der Fläche der Damenmode, -schuhe, -wäsche sowie in der Kinderwelt begleiten und mitgestalten. Die Organisation des Personals und die Erreichung der Verkaufsziele liegen ebenfalls in meinem Zuständigkeitsbereich.



2. Was ist im Zusammenhang mit der Schliessung Jelmolis die grösste Herausforderung in deinem Job / Bereich?

Für mich persönlich ist die Achterbahn der Emotionen die grösste Herausforderung - bei Kund*innen, den Mitarbeitern und auch bei mir selbst. Das ist einfach täglich spürbar. Von Traurigkeit über Besorgnis bis hin zu Angst: Es ist wirklich eine Achterbahnfahrt. Dazu kommt die spannende und motivierende Herausforderung, das anspruchsvolle letzte Geschäftsjahr erfolgreich abzuschliessen.



3. Wie hat sich dein Aufgabenbereich im letzten Jahr verändert?

Die Aufgaben haben sich definitiv verändert - vieles auch zum Besseren. Wir sind viel schneller und agiler, um "out of the box" zu handeln. Wir haben unsere Flexibilität und unser Tempo definitiv erhöht und gleichzeitig die Entscheidungswege verkürzt. Zudem wurde die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Welten nochmals gestärkt. Im Tagesgeschäft liegt unser Fokus weiterhin darauf, unseren Kund*innen Beratung mit höchster Qualität bieten zu können. Wir haben nach wie vor die vollen Frühjahr / Sommer-Kollektionen im Sortiment und möchten unseren Kund*innen mit Neuheiten inspirieren.



4. Was nimmst du aus all den Veränderungen mit? Was ist dein grösster Learning?

Das grösste Learning ist für mich sicher die Wichtigkeit, auch in einer so ungewöhnlichen und fordernden Situation einfach Mensch zu bleiben. Der Anspruch, Sanftheit mit Disziplin zu verbinden, begleitet mich schon immer in meiner Arbeit und Rolle. Damit möchte ich weiterhin als Vorbild im Team präsent sein und Zusammenhalt fördern und vorleben. Was ich für mich mitnehme, ist sicher auch ein gewisses Durchhaltevermögen im Sinne davon, sich von der Angst - die auch bei mir auftaucht - nicht herunterziehen zu lassen. Schlussendlich zählt für mich das Gefühl, dass ich mein Bestes und alles in meiner Macht Stehende getan habe.



5. Welche Rolle spielt dein Team dabei, all diese Veränderungen zu tragen? Wie unterstützt ihr euch?

Für mich ist ganz klar: Ohne mein Team bin ich einfach die Mila, wie sonst ein paar Milliarden Menschen auf der Welt. Erst mit dem Team habe ich das Privileg, meine Rolle ausüben und gemeinsam etwas bewegen zu können. Ich bin dankbar, dass mein Team mir diese Chance gibt und mir vertraut. Ohne mein Team ist gar nichts möglich - mit Team alles! Seit dem ersten Tag, an dem ich zum Team dazustossen durfte, stand für mich immer folgendes Credo konsequent im Vordergrund: Zuerst kommst du, dann kommt deine Geschichte, dann gehen wir gemeinsam an die Arbeit. Denn nur ein glücklicher Mensch kann alles geben. Das habe ich immer wieder hervorgehoben und das hat Vertrauen aufgebaut. Vertrauen, dass man auch mal Sorgen und negative Gefühle der Situation gegenüber abladen und äussern kann, vom Team aufgefangen wird und gemeinsam auch diese Zeit meistert.



6. Ganz im Sinne unseres Jahresmottos "Six floors of beautiful memories": Welche Erinnerung an Jelmoli, an das Haus, die Mitarbeitenden, die Kund*innen wirst du mitnehmen?

Ich liebe diese Frage! Nebst der Tatsache, dass Jelmoli ein wunderschönes Haus ist und in meiner persönlichen Karriere ein Höhepunkt darstellt, sind es insbesondere die Düfte, die ich an Jelmoli liebe und schätze. In grossen internationalen Shopping-Centern und Warenhäusern überall auf der Welt kommt man herein und hat direkt den Signature-Duft, ein Parfüm des Hauses in der Nase. Bei Jelmoli ist das nicht so. Wir haben keinen künstlichen Duft, der überall gleich ist. Aber wenn man durch das Haus läuft, riecht es überall ganz anders und einzigartig: Die Sportwelt riecht anders als die Schuhabteilung, bei der Bettwäsche riecht es anders als bei der Damenmode. Und das liebe ich! Düfte sind für mich so etwas persönliches und Aussagekräftiges. ich hoffe, dass ich diesen Düften auch in Zukunft wieder irgendwo begegnen darf, um mich immer wieder in den Jelmoli zurückversetzt fühlen zu können.



7. Was ist dein persönliches Ziel bis Ende 2024?

Ich möchte weiterhin als Vorbild vorangehen und alle, die mir begegnen, entweder begeistern oder ihnen helfen. Ich möchte, dass diejenigen, die mir die Verantwortung gegeben haben, stolz auf mich sind und vor allem auch auf mich selbst stolz sein kann.


8. Was machst du nach Jelmoli? Wo zieht es dich hin?

Als ich 2022 in meiner damaligen Funktion als Schulungs-Coach zu Jelmoli kam, war ich an einem ganz anderen Ort und hatte ganz andere Pläne. Wieder einmal im Leben lerne ich, dass oftmals alles anders kommt als geplant. Durch die Veränderungen der vergangenen Monate habe ich für mich gemerkt, dass die Verbindung zum Operativen für mich extrem wichtig ist. Kundenservice ist definitiv ein Thema. Ich möchte den Detailhandel in jeglicher Art unterstützen, noch näher bei den Kundinnen und Kunden zu sein und ihnen ein einzigartiges, einheitliches Einkaufserlebnis bereiten. Ein Team zu schulen und ein Team zu führen fliesst für mich aber je länger je mehr ineinander. Der Team Lead soll sein Team selbst schulen können - und umgekehrt. Wie schulen wir und gegenseitig? Was können wir voneinander lernen, um weiterzukommen? Diese Fragen finde ich sehr spannend und ich möchte ihnen in meiner nächsten Rolle weiter nachgehen.

 

Herzlichen Dank fürs Mitmachen!